Ottemeier spendet 11.000 Euro an Malawi-Projekt
Bericht der Glocke vom 18.08.2024
Kaunitz (matt). "Es war unglaublich. Vom ersten Tag an gingen Spenden, zum Teil sogar sehr großzügige, auf unserem Konto ein", freute sich Elisabeth Maasjost über die Spendenbeträge, die auf dem Konto des Kaunitzer Malawi-Projekts eingingen. 11.000 Euro sind es am Ende gewesen. Die Summe geht auf das Kaunitzer Maschinenbauunternehmen Ottemeier und die Chefin Marion Ottemeier-Esken zurück.
Beide hatten Grund zum Feiern: Auf der einen Seite feierte das Unternehmen, 1958 von Rudolf Ottemeier gegründet und ursprünglich für die Textilindustrie tätig, sein 66. Bestehen. Auf der anderen Seite wurde die Chefin und Geschäftsführerin Marion Ottemeier-Esken 60 Jahre alt. "Also gleich zwei Gründe, nicht nur zu feiern, sondern daraus auch noch etwas Sinnvolles zu machen", so Ottemeier-Esken. Statt Geschenke sollten die Gäste des Sommerfestes lieber dem Malawi-Projekt Geld spenden.
Und das taten Freunde, Nachbarn, Geschäftspartner und Mitarbeiter. "Und zwar so großzügig, dass sie unsere Erwartungen bei Weitem übertrafen", gesteht Elisabeth Maasjost, Vorsitzende und treibende Kraft des Malawi-Projekts. "Auf 5.000 oder 6.000 Euro haben wir so ungefähr spekuliert", so Ottemeier-Esken. Dass sie die Beträge jetzt sogar separat für zwei Kernprojekte des Malawi-Projekts einsetzen können, damit hatte niemand gerechnet. Mit 6.000 Euro soll das Bildungsprogramm der Initiative unterstützt werden.
"Der malawische Kwacha wurde massiv abgewertet, weil das Land als Importland unter den Preisentwicklungen, Dürren und Überflutungen, aber auch unter dem Zurückfahren der Entwicklungshilfeprogramme von Staaten besonders leidet", weiß Elisabeth Maasjost. "Und eine weitere Abwertung steht unmittelbar bevor."
Für die Menschen in Malawi bedeutet das Preissprünge - und damit auch für die Hilfsorganisationen. Statt 350 Euro kosten Schulgebühren jetzt 550 Euro. "Da kommt diese Spende zum richtigen Zeitpunkt." Aktuell unterstützen die Kaunitzer 25 Schüler. Jedes Jahr kommen drei neue Stipendiaten dazu. Die Unterstützung wird zwischen Mädchen und Jungen im Verhältnis zwei zu eins verteilt. "Das ist der beste Schutz für Mädchen gegen Kinderheirat", weiß Father Robert Songa, der zurzeit in Kaunitz zu Besuch ist.
Faktisch bedeutet eine solche Ehe oft Missbrauch, so der Geistliche. "Ist ein Mädchen aber ausgebildet, ist ihr Wert für die Familie höher und ihre Lebensperspektive deutlich besser", so Maasjost. In der Folge bringen Partner dann einen ähnlichen Bildungsstand mit. "Gleichzeitig geht die Geburtenrate zurück. Fünf Frauen, die wir unterstützt haben und die jetzt zwischen 25 und 30 Jahre alt sind, haben insgesamt vier Kinder."